Fischotter - ein gutes Zeichen für ein Gewässer

06/2013 - Ein Fischotter ist ein possierliches Tier, hat ein niedliches Gesicht, ist schlau, flink, verspielt und neugierig - alles in allem ein Tier zum Gernhaben? Hans Scheele vom FORUM Bomlitz hatte Mark Ehlers vom Otterzentrum Hankersbüttel eingeladen, um Näheres über das Leben und die Gewohnheiten dieses besonderen Marders vorzustellen. Kennenlernen konnte man ein interessantes Tier, das sich ausgezeichnet an seinen Lebensraum Wasser angepasst hat.

Ungefähr zehn Kilogramm wiegt ein Fischotter. Ein Kilogramm Fisch und damit 10 % seines eigenen Gewichts frisst er täglich, und mit dieser Futtersuche hat er auch den ganzen Tag zu tun. Als Einzelgänger muss ein Fischotter für sich selbst sorgen. Nur zur Paarung und zur Aufzucht der Jungen kann man mehr als ein Tier zu Gesicht bekommen. Überschneiden sich Fischotter-Reviere, wird schnell geklärt, wer bleiben darf und wer sich zurückziehen muss. "Ihr Territorialverhalten ist einer der Gründe, warum Fischotter nicht zur Plage werden können", erklärte Mark Ehlers (rechts im Bild).

Während in der Mitte des 19. Jahrhunderts noch Jagdprämien auf das schnittige Raubtier ausgesetzt waren, wurde er in den letzen Jahrzehnten hauptsächlich durch die zahlreichen Umweltbeeinträchtigungen seines bevorzugten Lebensraumes entlang von Bächen und kleineren Flüssen zu einer echten Rarität im westlichen Europa. Wo Gewässer wieder sauberer sind, sich Lurche, Fische und Vögel wieder gut entwickeln können, da findet auch der Fischotter heute wieder seinen Lebensraum. Zwar wird man das nachtaktive Tier nicht oft direkt sehen können, Spuren wie Trittsiegel, Kot oder Fraßreste können aber von einem interessierten Auge erkannt werden. Böhme und Warnau hat der Fischotter auf jeden Fall bereits als neue Wahlheimat entdeckt.

Fischteiche können schnell zum Buffet für Fischotter werden, der dann auch seinen Jagdinstinkt auslebt. Ein Schutz mit Elektrolitze oder einem patrouillierendem Hund ist aber effektiv und nachhaltig. Für den Fischotter selbst ist der Straßenverkehr die größte Bedrohung, im Tierreich hat er fast keine natürlichen Feinde. "Gerade bei Brücken über Flüsse gibt es Kriterien, die man einhalten sollte. Der Fischotter verlässt sonst das Flussbett oder den Uferbereich und versucht, über die Straße die Brücke zu umgehen. Das wird ihm dann häufig zum Verhängnis", so Ehlers. Beratung bei Ufergestaltung oder zum Schutz von Fischteichen vor Ottern bietet er gern an. "Wir sollten im Gespräch bleiben, denn für Fischer, Vogelfreunde oder Fischotter-Fans gilt das gleiche: Im Mittelpunkt aller Bemühungen muss ein gesunder und vielfältiger Lebensraum stehen, dann ist für alle genug 'Raum zum Leben'."

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