Buchempfehlungen vom Krimi bis zum Bilderbuch

Immer wieder etwas Neues: Beim vierten Lese-FORUM "Und was lesen Sie so?" wurden wieder Bücher aus sehr unterschiedlichen Genres vorgestellt. Im richtigen Ambiente der Gemeindebücherei war es wieder ein schöner Abend mit sieben Büchern, die man alle mitnehmen kann in den Sommer - es lohnt sich. Günter Grass war dabei, ein "blutiger" Thriller, eine Historienkriminalgeschichte, aber auch schöne Belletristik und sogar ein liebevolles Bilderbuch. Sie finden hier die Kurzbeschreibungen der vorgestellten Bücher.

 

Hans Rath: "Und Gott sprach: Wir müssen reden!"

„Vor Ihnen sitzt der liebe Gott höchstpersönlich“, erklärt mein Gegenüber und wischt sich die Lachtränen aus dem Gesicht. Wir schweigen. „Witzig“, sage ich nach einer Weile und gebe mich unbeeindruckt. „Ich hab Sie mir immer anders vorgestellt.“ Baumann hebt den Zeigefinger und sagt mit gespielter Strenge: „Das ist verboten. Man darf sich kein Bild von mir machen.“ „Na, immerhin scheint Gott Humor zu haben“, sage ich. Baumann nickt. „Es bleibt Gott nichts anderes übrig, als die Dinge mit Humor zu nehmen.“ Sein Lächeln verwandelt sich in einen Anflug von Melancholie. Nachdenklich schaut er zu Boden. „Es ist die Wahrheit, Dr. Jakobi. Ich bin es wirklich.“ Er beugt sich vor und sieht mir nun direkt in die Augen. „Ich bin Gott. Und ich bin, unter uns gesagt, ziemlich im Arsch. Es wäre also schön, wenn Sie mir helfen könnten, Doktor.“

 

Josephine Tey: "Alibi für einen König"

Inspektor Grant liegt im Krankenhaus. Er läßt sich Bücher bringen, vor allem historische. Plötzlich wird sein Interesse von einem weit zurückliegenden Kriminalfall geweckt: dem Mord im Tower an den beiden minderjährigen Thronfolgern, den Shakespeare Richard III. zuschrieb. Die mit kriminalistischer Akribie vom Krankenbett aus erfolgenden Ermittlungen des Scotland-Yard-Inspektors nähren Zweifel an der Bösartigkeit Richards ...

 

Cay Rademacher: "Der Trümmermörder"

Hamburg 1947: Die Stadt liegt in Trümmern, und es ist einer der kältesten Winter des Jahrhunderts. Die Menschen versuchen irgendwie zu überleben. Da wird mitten in der Trümmerlandschaft eine Leiche entdeckt: eine junge Frau, nackt, kein Hinweis auf den Mörder. Oberinspektor Stave hat kaum Hoffnung, den Fall aufzuklären, auch wenn ihm Lothar Maschke von der Sitte und Lieutenant MacDonald von der britischen Verwaltung zur Seite gestellt werden. Bald werden weitere Tote entdeckt, und Stave ist für jede Hilfe dankbar, die er auf der Suche nach einem grausamen Mörder bekommt.

Cay Rademacher lässt in einem hochspannenden authentischen Kriminalfall das Hamburg des Hungerwinters 1946/47 lebendig werden.

 

Günter Grass: "Grimms Wörter. Eine Liebeserklärung"

Die Brüder Grimm erhalten im Jahr 1838 einen ehrenvollen Auftrag: Ein Wörterbuch der deutschen Sprache sollen sie erstellen. Voller Eifer machen sie sich ans Werk. Aberwitz, Angesicht, Atemkraft fleißig sammeln sie Wörter und Zitate, in wenigen Jahren sollte es zu schaffen sein. Barfuß, Bettelbrief, Biermörder sie erforschen Herkommen und Verwendung, sie verzetteln sich gründlich. Capriolen, Comödie, Creatur am Ende ihres Lebens haben Jacob und Wilhelm Grimm nur wenige Buchstaben bewältigt.

Günter Grass erzählt das Leben der Brüder Grimm auf einzigartige Weise als Liebeserklärung an die deutsche Sprache und die Wörter, aus denen sie gefügt ist. Er schreibt über die Lebensstationen der Märchen-Brüder, über ihre uferlose Aufgabe und die Zeitgenossen an ihrer Seite: Familie und Verleger, Freunde, Verehrer und Verächter.

Spielerisch-virtuos spürt Grimms Wörter dem Reichtum der deutschen Sprache nach und durchstreift die deutsche Geschichte seit der Fürstenherrschaft und den ersten Gehversuchen der Demokratie. Von der Vergangenheit mit ihren politischen Kämpfen und ganz alltäglichen Sorgen schlägt Günter Grass manche Brücke in seine eigene Zeit.

 

Antonio Skármeta: "Mit brennender Geduld"

Antonio Skármetas poetischer Roman, der mit großem Erfolg zum zweiten Mal verfilmt wurde, ist eine zärtliche Hommage an Pablo Neruda. Er erzählt die Geschichte der Freundschaft zwischen dem berühmten chilenischen Dichter und seinem Briefträger Mario: Mithilfe eines Gedichts, das der junge Mann seinem väterlichen Freund abringt, gewinnt er das Herz seiner Angebeteten.

 

Julie Kibler: "Zu zweit tut das Herz nur halb so weh"

Kentucky, Ende der 1930er: Isabelle will dem engen Korsett ihrer Familie entfliehen. Ausgerechnet der Sohn der farbigen Hausangestellten eröffnet ihr eine neue Welt. Eine Welt allerdings, die sie nicht betreten darf. Doch Isabelle ist entschlossen, ihre verbotene Liebe zu leben, gegen alle Konventionen – und gegen den erbitterten Widerstand ihrer Familie … Im Kentucky der späten 1930er ist es einer weißen Frau nicht nur verboten, sich in einen Farbigen zu verlieben, es ist auch höchst gefährlich. Entgegen allen Warnungen und Widerständen setzen sich Isabelle und Robert in ihrer verzweifelten Liebe über alle Konventionen hinweg. Mit diesem Schritt beginnt ein Drama, für das die beiden einen hohen Preis zahlen müssen … 70 Jahre später begleitet die farbige Friseurin Dorrie ihre Stammkundin Isabelle durch das halbe Land zu einer Beerdigung. Auf ihrer gemeinsamen Reise kommen sich die beiden Frauen nahe. So nahe, dass Isabelle nach all den Jahren des Schweigens ihr lang gehütetes Geheimnis lüftet und ihre verzweifelte Liebe von damals noch einmal aufleben lässt. Und am Ende ihrer gemeinsamen Reise in die Vergangenheit löst sich noch ein letztes, bittersüßes Rätsel …

 

Frank Tashlin: "Der Bär, der keiner sein durfte"

Ein Bär lebt in seinem Wald und fällt in den Winterschlaf. Als er wieder wach wird, sind die Bäume gefällt und eine große Fabrik ist dorthin gebaut worden. Verwirrt sucht der Bär in der neuen Umgebung nach einer Erklärung für das, was vor sich geht. Aber überall wird er nur für einen ziemlichen verrückten Menschen gehalten, der sich als Bär verkleidet.

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