Mit dem letzten Kaiser durch die Verbotene Stadt

11/2017 - Der Film "Der letzte Kaiser" hatte Michael Kleiber seinerzeit so fasziniert, dass er sich intensiver mit der Geschichte Chinas beschäftigte und noch mehr Faszinierendes fand. Dreimal war er in Peking und konnte beobachten, wie China sich zur heutigen wirtschaftlichen Großmacht entwickelte. Was ihn aber nach wie vor mehr fesselte, war die Verbotene Stadt und die traditionsreiche Historie des Kaiserreichs, die er in einem Weltreisevortrag beim FORUM vorstellte: von Shih Huang-ti, der die Chinesische Mauer zu bauen begann und sich mit der weltbekannten Terrakotta-Armee bestatten ließ, bis Pu Yi, dem "letzten Kaiser". 

Mit 1,4 Milliarden Menschen ist China zurzeit das bevölkerungsreichste Land der Erde. 21,5 Millionen davon leben in der Hauptstadt Peking, die flächenmäßig größer ist als ganz Schleswig-Holstein. Kleiber konzentrierte sich bei dieser Größe auf das, was man als Peking-Tourist auf jeden Fall gesehen haben sollte. Mit einem Rundgang durch die Verbotene Stadt, den er mit Fotos dokumentiert hatte und mit großer Sachkunde erläuterte, führte er die Gäste in den Palastbereich, den zu Zeiten des Kaiserreichs nur Angehörige des Hofstaats oder des Beamtenapparats betreten durften. "Für den dreijährigen Pu Yi war es ohne Zweifel ein Gefängnis, in dem er als Marionette Entscheidungen fällte, die andere für ihn vorbereiteten und er nicht verstehen konnte."

Auf dem Rundgang besuchten die Gäste zusammen mit dem Referenten nach der Verbotenen Stadt den Platz des Himmlischen Friedens, das Mao-Mausoleum, und schließlich die Chinesische Mauer und den Zoo von Peking. "Hier gelingt es weltweit am besten, Pandas zur Fortpflanzung zu motivieren", freute sich Kleiber.

Auch die politischen Entwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg von Mao Zedong bis Deng Xiaoping konnte der Referent im Zusammenhang darstellen. "Das Land stand immer unter einer harten Herrschaft, die bei Mao auch vor Millionen von Opfern nicht zurückschreckte. Deng Xiaoping öffnete das Land schließlich für mehr politischen Pragmatismus und war im Grunde der Begründer des Chinas, wie wir es heute kennen."

Zu den Besonderheiten gehört in China selbstverständlich auch die Sprache. "Es gibt ungefähr dreihundert Silben, die man in jeweils vier Betonungen aussprechen kann und dann jeweils etwas anderes bedeuten. Wenn man die kann, hat man es auch schon fast", schmunzelte Michael Kleiber. Die Bomlitzer Chinesin Maner Hu, die als Gast den FORUM-Weltreisevortrag besuchte, bestätigte Kleibers Einschätzung von der chinesischen Sprache. "Aber so schwierig ist das eigentlich gar nicht", schmunzelte auch Frau Hu, "mit ein bisschen Übung kann man das schnell lernen."

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