Kurz das Bernsteinzimmer nach Bomlitz gebracht

03/2015 - Beim FORUM-Weltreisevortrag zum Bernsteinzimmer wusste Evgenja Panteleeva-Stammen nur zwei Dinge nicht: Nämlich ob es noch existiere, und wenn ja, wo es dann jetzt sei. Das störte die fast fünfzig Gäste allerdings nicht, bekamen sie doch einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Bernsteinzimmers, die Entstehung seiner Nachbildung, den Katharinenpalast und das Zarendorf Puschkin. Am Schluss stand fest: Die Rekonstruktion des Bernsteinzimmers gehört zu den kulturellen Weltwundern der heutigen Zeit.

Der preußische Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I schenkte das Bernsteinzimmer 1716 dem russischen Zaren Peter dem Großen, der sich dafür mit 55 "langen Kerls" beim König bedankte. Darüber freute sich der König sehr, war er doch an Militär und seiner Armee viel mehr interessiert als an Kunst und Kultur. Mehr als 200 Jahre befand es sich dann im Katharinenpalast, bevor es 1941 von der Wehrmacht nach Königsberg transportiert wurde und anschließend verschwand.

Evgenja Panteleeva-Stammen zeigte nach einem virtuellen Rundgang durch den pracht- und prunkvollen Katharinenpalast und seine Historie Bilder des rekonstruierten Bernsteinzimmers. Und sie kennt den Meister persönlich, der die Nachbildung leitete: Nur an schwarz-weißen Fotos orientiert arbeitete er mit einer Gruppe fast dreißig Jahre lang an dem Kunstwerk, bis es 2003 der Öffentlichkeit übergeben wurde. "Die Idee hatte er in der Küche beim Teetrinken mit Freunden", schmunzelte die Referentin. Wie gut die Gruppe gearbeitet hatte, zeigte sich an einem Original-Mosaik aus dem Bernsteinzimmer, das 1996 gefunden wurde und neben der Rekonstruktion den Besuchern eine Weile gezeigt wurde: Nur Experten konnten mit der Lupe den Unterschied erkennen.

Eingerahmt wurde der FORUM-Vortrag im Rosmarin & Thymian von einem russischen Drei-Gänge-Menü und Reisetipps zu St. Petersburg. Man möge St. Petersburg lieber im Winter besuchen. Im Sommer seien die Warteschlangen vor dem Katharinenschloss lang, und man dürfe nicht anhalten, sondern wegen der großen Besucherzahl nur im Gehen betrachten. "Außerdem", empfahl Panteleeva-Stammen, "ist das Bernsteinzimmer nur eine von sehr vielen Sehenswürdigkeiten in St. Petersburg". Das solle man bei einer Reiseplanung auf jeden Fall berücksichtigen.

 

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