"Doppeltes Spiel" passt gut ins DGH Bomlitz

02/2015 - Das "Doppelte Spiel" passt gut in den Saal des Dorfgemeinschaftshauses Bomlitz. Die ersten Aufführungen des turbulenten Stücks für zwei Darsteller sind über die Bühne gegangen, und das Publikum ist begeistert. "Es kommt richtige Theaterstimmung auf, und man ist als Zuschauer näher an Schauspielern und Geschehen. So sind auch Feinheiten besser zu erkennen, bei denen sich das Ensemble immer viel Mühe gibt", lobt ein Zuschauer. Angela Kirchfeld und Joachim Resch von der FORUM-Theatergruppe Lampenfieber freuen sich genauso über den "Ritt durch die Filmgeschichte" und sind voll in ihrem Element.

Walsroder Zeitung vom 25.02.2015:
Atemlose Liebeserklärung an Film und Theater. Angela Kirchfeld feiert „Doppeljubiläum“ mit Joachim Resch auf der Bühne/ Theaterstück „Doppeltes Spiel“.

Wenn man wie Angela Kirchfeld seit 30 Jahren eine Theatergruppe leitet und selbst in unzählige Rollen geschlüpft ist, dann liegt es nahe, sogar den eigenen Geburtstag auf der Bühne zu „begehen“: Mit dem Stück „Doppeltes Spiel – oder eine Nacht in den Filmen“ von Gabriele Blum und Peter Kaempfe hat sich Angela Kirchfeld zu ihrem „Doppeljubiläum“ einen Traum erfüllt. In Joachim Resch hat sie „den perfekten Partner“ für das Stück gefunden. Ute Bachert und Manon Huke spielen dazu am Klavier gekonnt filmische Evergreens.

Es ist schon eine besondere Herausforderung, ein 80-minütiges Theaterstück zu zweit – nur mit Unterstützung einer Pianistin – aufzuführen und die Weltstars der Leinwand zu parodieren, imitieren und zelebrieren. Noch schwieriger wird es, wenn es nur wenige schlichte Requisiten gibt und die Darsteller laufend zwischen völlig unterschiedlichen Rollen hin- und herspringen müssen: Angela Kirchfeld verwandelt sich beispielsweise von der begeisterten Cineastin in eine lispelnde Sekretärin, einen Killer und einen Chinesen mit starkem Akzent.

Sie stellt eine Leiche dar, um im nächsten Moment mit vollem Körpereinsatz Superman zu mimen, unter der Dusche auf ihren Mörder zu warten („Psycho“), auf der Titanic oder im „Traumschiff Surprise“ zu sein, einen Leuchtturm (!) darzustellen oder Darth Vader zu verkörpern. Joachim Resch gibt dagegen den coolen Privatdetektiv, Mafiaboss, Mörder, schmalzigen Wiener, überzeugt aber auch als alte Frau und Prostituierte, schmachtet als Rhett Butler seine Angebetete an und tanzt trotz lädiertem Knie (fast) wie Patrick Swayze. In atemloser Geschwindigkeit wird das Premierenpublikum durch die Highlights der „Noire-Filmgeschichte“ geführt, während sich die beiden Darsteller als „Filmkenner Helga und Günther“, genauso wie ihre Leinwand-Helden, langsam immer näher kommen.

„Ich habe das Stück vor Jahren im Theater Metronom in Hütthof gesehen und war begeistert: Es ist mit das Schönste, was ich je gesehen habe – wenn man Filme und Theater mag“, schwärmt Angela Kirchfeld im Gespräch mit der WZ. Jetzt, zu ihrem Jubiläum bei der Theatergruppe Lampenfieber Bomlitz (Lafibo) und ihrem 50. Geburtstag, hat sie sich mit der Aufführung quasi selbst ein Geschenk gemacht und ihre Geburtstagsgäste mit auf eine cineastische Reise genommen. „Joachim Resch ist der perfekte Partner für dieses Stück: Er ist unheimlich flexibel“, sagt sie. Seit September 2014 proben die beiden am Stück. Die Theatergruppe „Lafibo“ hat vor der Premiere viel Wert aufs Detail gelegt und den Saal im Bomlitzer Dorfgemeinschaftshaus mit Filmplakaten und Aufstellern in einen Kinosaal verwandelt. „Theater ist nicht alles, aber ohne Theater ist alles nichts “, lautet die Maxime von Angela Kirchfeld, deren Begeisterung fürs Theater schon in frühester Kindheit mit einem Kasperletheater anfing. Nachdem sie später in der Theater-AG unter Leitung von Gerti Schuch mitwirkte, trat sie 1985 der Amateur-Theatergruppe des Forum Bomlitz „Lafibo“ bei, die sie seitdem auch leitet. Zwei Inszenierungen pro Jahr – ein Märchen in der Vorweihnachtszeit und ein Boulevardstück im Sommer - führen die Spieler auf. Angela Kirchfeld freut sich, wenn ihre kreativen Ideen in den Stücken umgesetzt werden. „Theater ist mein Leben“, steht für sie fest. In Seminaren des Landesverbandes lernte die Visselhövederin zuvor unter der Regie von Georg Meyer das A und O der Mimik, absolvierte im Schlosstheater Celle ein Praktikum in der Dramaturgie, nahm an Workshops der Shakespeare Company in Bremen teil und wirkte bei der Produktion „Der Ballsaal“ im Theater Metronom mit.

„Unter der Regie von Andreas Goerth und durch das professionelle Theatertraining von Karin Schroeder lernte ich dort die freie Theaterwerkstatt kennen“, erzählt sie begeistert. Vor neun Jahren wurde sie von der Rotenburger Musikschule für das Projekt „Musik & Aktion“ als Regisseurin engagiert und gibt außerdem regelmäßige Kurse für eine kooperative Gruppe.

„Das ist eine tolle Arbeit“, findet sie. Apropos Arbeit: Als ausgebildete Industriekauffrau kam sie vor Jahren „zufällig zum Schreiben“. Seitdem verfasst sie als freie Mitarbeiterin für die Walsroder Zeitung, den Findling, den Wochenspiegel am Sonntag, die Visselhöveder Nachrichten und das Journal Texte. Doch in den kommenden Wochen steht – wie so oft in ihrem Leben – das Theaterspielen im Vordergrund, denn es sind noch weitere Vorstellungen geplant (Infos unter www.lafibo.de). Besonders freut sich Angela Kirchfeld übrigens darüber, dass sie „Doppeltes Spiel“ bei den Theatertagen auf Baltrum vor Fachpublikum aufführen dürfen.

 

 

 

 

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