Skelettbauweise in der EIBIA hatte ihren Sinn

09/2016 - Mehr als fünfzig Gäste führte Thorsten Neubert-Preine bei der letzten FORUM-Führung wieder durch die EIBIA. Das Gelände ist so groß, dass man nicht alle Relikte in einer Tour besuchen kann. Deshalb variiert der Historiker die Route regelmäßig. Im September startete die Führung an der Oberschule Bomlitz, die auf dem Gebiet der ehemaligen Pulverfabrik gebaut wurde, und führte an den Überresten der Fertigwarenlager vorbei unter anderem zum Fuhrenkamp-Bunker und dem "Fledermaus"-Bunker. 

Besonders wies der EIBIA-Experte die Besucher auf die spezielle Skelettbauweise der Gebäude hin. Ein Gerüst aus Stahlbetonpfeilern trägt die Decke, die Fächer zwischen den Pfeilern wurden locker ausgemauert. Der erhebliche Vorteil kam aus der Praxis der Pulverproduktion: Wenn es im Produktionsprozess explodierte, flogen nur die leichten Mauern aus den Fächern, aber das Gebäude wurde nicht zerstört. Ein gesonderter Trupp von Maurern war in der Lage, das Gebäude in drei bis vier Tagen nach einer Explosion wieder betriebsbereit zu machen.

Als die Briten nach der Befreiung die meisten Gebäude der EIBIA sprengten, um eine Wiederverwendung der Pulverfabrik zu verhindern, erleichterte ihnen die Skelettbauweise ebenfalls die Arbeit. Sprengte man die wenigen Pfeiler, fiel ein Gebäude trotz erheblichen Mengen von verbautem Stahlbeton in sich zusammen. Zu sehen ist dies entlang dem Fahrradweg von der Oberschule Richtung Fuhrenkamp, wo noch heute hinter den Schutzwällen die Dachplatten der Fertigwarenbunker liegen.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.