Projekt gestartet: Alltägliches wird spannend

03/2016 - "Für unsere Kinder sind die Rolling Stones zeitlich weiter entfernt, als für uns früher die Comedian Harmonists", erläuterte Torsten Kleiber vom FORUM mit einem Zwinkern den Gedanken des Projekts "Bomlitzer Erinnerungen". Die Akteure um den Historiker Thorsten Neubert-Preine wollen in Interviews mit Menschen mittlerer und älterer Generationen Kindheits-, Jugend- und Lebenserinnerungen erfahren, aufschreiben und sichern. "So schnell, wie sich in den letzten Jahren vieles entwickelt, sind diese Erinnerungen für viele Jüngere wie Zeitreisen in die Vergangenheit mit oft großen Überraschungen." 

Die Technik ist sehr viel einfacher geworden. Aufwendige Tonbandgeräte sind mittlerweile nicht mehr notwendig, seitdem jedes Smartphone eine völlig ausreichende Diktiergerät-Funktion hat. Der Rest ist ebenfalls einfach: Mit einigen Stichwörtern als Vorbereitung unterhält man sich einfach über alte Zeiten bei einer Tasse Kaffee. Eingangs werden Rahmendaten wie Name, Geburtsdaten, Wohnort und Bezug zu Bomlitz dokumentiert, bevor der Gesprächspartner ungezwungen erzählen kann. "Schon bald merkt man nicht mehr, dass das Gespräch aufgezeichnet wird", weiß Neubert-Preine, "die Gespräche verlaufen locker und entspannt."

Nach einem Auftakt im Benefelder Müllerhaus mit den ersten Interessierten hat sich die Gruppe für April und Mai die ersten Interviews vorgenommen. Es sei gerade wichtig, die Alltagserlebnisse zu erfahren und zu sichern: Alltag in der Schule, Alltag am Arbeitsplatz, in der Familie oder in der Freizeit. "Auf diese Weise können wir unsere Region lebensnah und begreifbarer beschreiben, als es in vielen Geschichtsbüchern passieren kann."

Die Interviewaufnahmen sollen schließlich abgeschrieben werden, entstehen könnte dann ein Sammelband mit Beiträgen verschiedener Menschen unterschiedlichen Alters. Einzige Bedingung ist der Bezug zu Bomlitz. Die anstehenden Interviews mit den Zeitzeugen seien für die Bomlitzer Geschichtsforschung eine Schatzkiste, auf deren Inhalt man sehr gespannt sei. Ein Anfang wird bereits gemacht: Fast vergessene Tonbänder mit Interviews mit ehemaligen EIBIA-Mitarbeitern werden gerade elektronisiert und anschließend vertextet. "Wir erwarten hier viel Spannendes und ganz viele Details, die in keinen Akten zu finden sind", freute sich Thorsten Neubert-Preine.

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